Einfluss durch Spielweise

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Durch Verändern der Spielweise lässt sich der Klang einer Gitarre maßgeblich beeinflussen. Im Folgenden sollen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Spielweisen, vor allem die Unterschiede zwischen verschiedenen Plektren gegenüber Fingerstyle beleuchtet werden.

Die E-Gitarre bietet eine breite Palette von Spielweisen, die nicht nur die Technik, sondern auch den Klang maßgeblich beeinflussen. Der Einsatz von Plektrum und Fingerstyle resultiert in markanten Unterschieden in Ton und Ausdruck, beeinflusst durch verschiedene physikalische Mechanismen.

Fingerstyle:

Beim Fingerstyle werden die Saiten mit den Fingern gezupft oder gestrichen, was einen weicheren und nuancenreicheren Klang erzeugt. Die Finger erlauben eine individuellere Kontrolle über jede Saite, was zu einem dynamischen und expressiven Spiel führt. Die Nähe zur Gitarrenbrücke erzeugt einen helleren Klang, während das Spielen näher zum Hals wärmere Töne hervorbringt. Außerdem sorgt die größere Kontaktfläche der Finger dafür, dass der entstehende Ton eine abgeschwächte Obertonstruktur im Vergleich zum Plektrum aufweist.

Plektrum-Spiel:

Das Plektrum erzeugt klare, präzise Töne durch den schnellen Anschlag der Saiten. Die harte Oberfläche des Plektrums trifft auf die Saiten und erzeugt einen scharfen "Attack". Die Klangcharakteristik wird durch die Anschlagsstärke, das Material des Plektrums und den Winkel des Anschlags beeinflusst. Siehe hierzu: Plektrum-Vergleich

Klangbeispiele:

Verglichen wurde Pickslanting in folgender Reihenfolge:
0 Grad (annähernd)
45 Grad
90 Grad
Beginnend mit Hals-Pickup, danach Mittlerer Pickup und schließlich Bridge-Pickup

Plek_Winkel_DI-Box.wav


Gitarre: Fender Stratocaster (made in Mexico), Gitarrist: Phillip Wisser

Liste gängiger Spielweisen:


  • Power Chords:
    • Power Chords sind einfache Akkorde, bestehend aus Grundtönen und Quinten, besonders verbreitet in Rock und Metal.
  • Bending und Vibrato:
    • Biegen von Saiten und Anwenden von Vibrato sind häufige Ausdrucksmittel beim Soloing in Genres wie Rock und Blues.
  • Hammer-ons und Pull-offs:
    • Hammer-ons und Pull-offs ermöglichen das Hinzufügen zusätzlicher Noten beim Spielen und sind grundlegende Techniken für Lead-Gitarrenparts.
  • Palm Muting:
    • Palm Muting erzeugt einen gedämpften, perkussiven Klang und wird oft in Rhythmusparts von Metal- und Rock-Songs eingesetzt.
  • Pickslanting:
    • Haltung des Plektrums in verschiedenen Winkeln zur Saite
  • Alternate Picking:
    • Beim Alternate Picking werden Saiten abwechselnd auf- und abwärts geschlagen, eine grundlegende Technik für präzise und schnelle Spielweise.
  • Tapping:
    • Tapping beinhaltet das Klopfen von Fingern auf die Saiten und wird besonders in virtuosen Soli, wie Eddie Van Halens "Eruption", verwendet.
  • Whammy Bar (Vibratohebel) Techniken:
    • Der Vibratohebel wird für Bends, Dips und eben Vibrato-Effekte verwendet und ist ein charakteristisches Merkmal in Rock, Hard Rock und Metal.
  • String Bending und Pre-Bending:
    • Saiten werden gebogen, um den Ton zu erhöhen. Pre-Bending bedeutet, die Saite vor dem Anschlagen bereits zu biegen.
  • Sweep Picking:
    • Sweep Picking ist eine Technik für fließende Arpeggios und Soli, besonders in Genres wie Shredding und Progressive Metal.
  • Pinch Harmonics:
    • Durch Zupfen der Saite mit einem bestimmten Winkel entstehen harmonische Obertöne, oft für expressiven Sound in Rock und Metal.
  • Legato-Spielweise:
    • Legato bezieht sich auf das Spielen ohne jedes Mal erneut anzuschlagen und beinhaltet Hammer-ons und Pull-offs.
  • Dive Bombs:
    • Dramatisches Absenken der Tonhöhe aller Saiten durch kräftiges Drücken des Vibratohebels nach unten, besonders in Heavy-Metal-Soli.

Quellen:

  • Guitar World: Power Chords, Guide to Bending, Tapping Techniques, Introduction to Sweep Picking, Legato Techniques, Dive Bombs
  • Guitar Techniques: Hammer-ons and Pull-offs, Bending and Pre-Bending, Pinch Harmonics
  • Ultimate Guitar: Palm Muting
  • Fretboard Anatomy: Alternate Picking