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Jede E-Gitarre bietet neben unterschiedlichen Formen auch verschiedene technische Eigenschaften, um einen "einzigartigen" Klang zu gewährleisten. Gerade die Pickups (Tonabnehmer) sollen im Zusammenhang mit dem Korpus und den verwendeten Saiten einen distinkten Klang erzeugen. Wie unterschiedlich eine Auswahl an gängigen E-Gitarren zueinander klingt, soll auf dieser Seite demonstriert werden. Insgesamt sechs Modelle wurden dafür in vier verschiedenen Genres und in drei bis maximal fünf festen Pickup-Einstellungen aufgenommen. Die Ergebnisse wurden jeweils in einen Genre- und einen Pickup-Vergleich unterteilt, um sowohl den Unterschied von Gitarre zu Gitarre, als auch nur von einer Gitarre und ihren Einstellungen selbst deutlich zu machen.
Verwendete E-Gitarren
Folgende Modelle wurden für den Vergleich aufgenommen:
Fender Stratocaster (Japan 1989 - Bridge-Pickup umschaltbar von SingleCoil auf Humbucker)
Squier Telecaster
Les Paul (limited Epiphone mit Gibson Tonabnehmern)
Der Versuchsaufbau wurde so gestaltet, dass sowohl die "trockenen" Signale der E-Gitarren, als auch die verstärkten Signale eines Marshalls JVM 410H parallel aufgenommen wurden. Dafür wurde die E-Gitarre mit einem möglichst kurzen Signalkabel (siehe Einfluss von Gitarrenkabeln) erst mit einem Pedal und von dort mit einer DI-Box der Firma BSS Audio verbunden. Die DI-Box liefert das trockene Signal, welches über einen AD-Wandler (Hersteller: DAD) in die DAW (Nuendo – Steinberg) geführt wurde. Gleichzeitig wurde über den Link-Ausgang der DI-Box der Marshall-Verstärker angeschlossen. Die zugehörige Lautsprecherbox (MR1960B 4x12 mit custom Lautsprecherbestückung) stand in einem separaten Aufnahmeraum, um Störgeräusche von Gitarrist und Verstärker aus der Aufnahme zu halten. Mikrofoniert wurde die Box durch ein SM57 der Marke Shure. Das Mikrofon wurde so aufgestellt, dass es leicht neben die Dustcap des Lautsprechers vom Typ Celestion Vintage 30 gerichtet war. Der Abstand zur Membran betrug dabei 3cm. Das Mikrofonsignal wurde ebenfalls via AD-Wandler in die DAW gegeben und parallel zum Trockensignal aufgenommen.
Es wurden vier kurze (ca. 25 Sekunden lange) Musikstücke vorbereitet, die jeweils die Genres Funk, Jazz, Blues und Metal abdecken. Dadurch wird eine möglichst große Bandbreite hinsichtlich der Dynamik, Anschlagsstärken und Spielweisen garantiert. Je nach Genre wurden verschiedene Pedale und Klangeinstellungen am Marshall-Amp verwendet:
Funk Es wurde ein Volumenpedal ohne Einstellungsmöglichkeiten verwendet. Der Marshall-Amp wurde auf die mittlere Stufe des Modus „Clean“ mit folgenden Klangreglereinstellungen gestellt:
Jazz Es wurde ein Volumenpedal ohne Einstellungsmöglichkeiten verwendet. Der Marshall-Amp wurde auf die mittlere Stufe des Modus „Clean“ mit folgenden Klangreglereinstellungen gestellt:
Metal Es wurde ein „Metal Core ML-2“-Pedal mit folgenden Einstellungen verwendet:
Der Marshall-Amp wurde auf die mittlere Stufe des Modus „Clean“ mit folgenden Klangreglereinstellungen gestellt:
Blues Es wurde ein Volumenpedal ohne Einstellungsmöglichkeiten verwendet. Der Marshall-Amp wurde auf die niedrige Stufe des Modus „OD1“ ("overdrive") mit folgenden Klangreglereinstellungen gestellt:
Genre-Vergleich
In den nachfolgenden Videos werden die Ergebnisse des Genre-Vergleichs präsentiert. Pro Video wird ein festes Genre für alle Gitarren verwendet. Bei jeder Gitarre werden drei Pickup-Einstellungen nacheinander gespielt: Neck, Middle und Bridge. Zu beachten gilt, dass die Music Man Luke, Brian May Special und Fender Stratocaster noch über zwei weitere Pickup-Einstellungen verfügen (Neck-Middle und Middle-Bridge, oder Neck-Bridge und Neck(Phasengedreht)-Bridge). Diese wurden in den Videos für einen einheitlichen Vergleich nicht berücksichtigt. Bei dem Bridge-Pickup der Stratocaster wurde der Humbucker-Modus verwendet.
Die im Versuch verwendeten Gitarren verfügen über mehrere Pickups (Tonabnehmer), welche die mechanische Schwingung der Saiten in ein schwaches elektrisches Signal umwandeln, das anschließend durch einen Verstärker verstärkt wird. Die Pickups sind dabei an verschiedenen Positionen unterhalb der Saiten auf der Decke verbaut und können durch einen Wahlhebel unterschiedlich geschaltet werden. Mehr Informationen finden sich auf der Hauptseite von E-Gitarren Sounds unter dem Kapitel "Die E-Gitarre"
Pickup-Vergleich Fender Stratocaster Im nachfolgenden Video werden die Pickup-Einstellungen einer Fender Stratocaster verglichen. Die für die Aufnahme verwendete Stratocaster besitzt die Besonderheit, dass der Bridge-Pickup als SingleCoil, oder auch als Humbucker geschaltet werden kann. Da die anderen beiden Pickups reine SingleCoil-Pickups sind, wurde für dieses Video auch der Bridge-Pickup als SingleCoil verwendet. Dies soll einen homogenen Vergleich gewährleisten. Als Genre wurde Funk verwendet.
Pickup-Vergleich Epiphone Les Paul Als nächstes können hier die unterschiedlichen Pickups einer Epiphone Les Paul angehört werden. Die Besonderheit bei dieser Les Paul ist, dass die Pickups durch Gibson-Pickups ersetzt wurden und auch als Humbucker ausgeführt sind.
Pickup-Vergleich Squier Telecaster Eine weitere bekannte Gitarre ist die Telecaster (die Marke Squier gehört zum Fender-Konzern). Bei ihr kann auch zwischen drei Pickups geschaltet werden.
Pickup-Vergleich Ibanez GB-10SE Die letzte Gitarre im Vergleich mit drei Pickup-Einstellungen ist die Ibanez GB-10SE. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie speziell für Jazz gedacht ist. Für einen einheitlichen Videostil wird hier trotzdem Funk als Genre für den Vergleich verwendet.
Pickup-Vergleich Brian May Special Bei der Brian May Special gibt es in der Verschaltung eine Besonderheit: Neben Neck, Middle und Bridge lassen sich hier auch Neck und Bridge zusammenschalten, wobei sich zusätzlich noch der Neck-Pickup mit einer Phasendrehung schalten lässt.
Pickup-Vergleich Music Man Luke II Auch die Music Man Luke II bietet fünf Pickup-Einstellungen. Diese sind wieder klassisch in Neck, Neck+Middle, Middle, Middle+Bridge und Bridge unterteilt.
Vielen Dank an Frederik Seifert, der für diesen Versuch nicht nur die zahlreichen Gitarren zur Verfügung stellte, sondern auch die kleinen Songstücke in den verschiedenen Genres produziert und eingespielt hat.