DIN 18041:2015

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Die DIN 18041 legt Anforderungen und Empfehlungen für die akustische Gestaltung von Räumen des alltäglichen Lebens fest. Sie definiert Zielwerte für Nachhallzeiten und bietet Planungsgrundlagen zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit für Räume mit unterschiedlicher Nutzung - von Klassenräumen bis hin zu Besprechungszimmern.

Selbsterklärendes Bild


Einführung

Die Veränderung schulischer und lernbezogener Strukturen spiegelt sich zunehmend in der akustischen Gestaltung von Bildungsinstitutionen wider.

Anstelle traditioneller Flurschulen mit separaten Klassenräumen entlang eines Flurs treten vermehrt sogenannte Cluster und offene Lernlandschaften, die flexible, kollaborative und individualisierte Lernformen architektonisch unterstützen.

Länder wie Dänemark und Großbritannien nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein:

Sie haben bereits neue Raumkonzepte und gestalterische Leitlinien entwickelt, die die Akustik offener Schulräume systematisch optimieren und den Anforderungen zeitgemäßer Pädagogik gerecht werden. Das gelingt nur, wenn Raum- und Bauakustik in Wechselwirkung miteinander berücksichtigt werden.

Die DIN 18041 teilt die Räume anhand ihrer Nutzung in verschiedenen Gruppen ein, und empfiehlt davon abhängig eine Nachhallzeit. Die empfohlenen Nachhallzeit ist zusätzlich abhängig vom Raumvolumen.

Beispiele

Ideale Nachhallzeit für eine Lernumgebung:


  • Raumtyp
  • Ideale Nachhallzeit (RT60)

  • Klassenzimmer (bis ca. 250 m³)
  • 0,4 – 0,6 Sekunden

  • Gruppenräume
  • 0,4 – 0,5 Sekunden

  • Offene Lernlandschaften
  • 0,3 – 0,5 Sekunden (je nach Nutzung und Größe)

  • Aula / Mehrzweckräume
  • 0,7 – 1,2 Sekunden (je nach Funktion)

  • Klassenzimmer / Kommunikation inklusiv
  • 0,3 - 0,5 Sekunden






Raumakustische Parameter


In offenen Lernlandschaften kommen verschiedene akustische Aspekte, die mit akustischem Parameter abgebildet werden können, u. a.:

·      Die Nachhallzeit beschreibt, wie lange ein Geräusch im Raum hörbar bleibt, nachdem es erzeugt wurde (Summe von Reflexionen). In offenen Räumen ist eine zu lange Nachhallzeit problematisch: Der Raum wirkt dann lauter, Sprache wird undeutlich und Gespräche überlagern sich. Auf der anderen Seite wirkt ein Raum mit zu starker Schalldämpfung unnatürlich. Deshalb ist es wichtig, ein ausgewogenes Maß zu finden – mit ausreichend schallabsorbierenden Materialien, aber auch gezielten Reflexionsflächen, die die Sprachübertragung unterstützen.

·      Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Hintergrundgeräusche. Dazu zählen alle Geräusche im Raum, zum Beispiel von technischen Geräten, aus Nachbarräumen oder von anderen Lerngruppen. Ein zu hoher Geräuschpegel kann die Konzentration stören und auf Dauer sogar gesundheitliche Auswirkungen haben. Besonders störend sind verständliche Gespräche im Hintergrund – sie lenken stärker ab als unverständliches Murmeln. In manchen Fällen kann ein leiser Grundgeräuschpegel sogar hilfreich sein, weil er störende Sprache aus anderen Bereichen maskiert. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die Hintergrundgeräusche insgesamt möglichst gering bleiben.

·      Schließlich hängt die Sprachverständlichkeit nicht nur vom Geräuschpegel und der Nachhallzeit ab, sondern auch von der Entfernung zur sprechenden Person. Je näher man an der Quelle ist, desto besser versteht man das Gesagte – vor allem, wenn störende Geräusche abgeschirmt sind. Deshalb ist es in offenen Lernräumen sinnvoll, verschiedene Nutzungen räumlich voneinander zu trennen. Lautere Aktivitäten sollten möglichst weit entfernt oder durch bauliche Maßnahmen abgeschirmt von ruhigen Arbeitsbereichen stattfinden. Auch spezielle Raumformen oder Trennwände können helfen, die Ausbreitung von Schall gezielt zu steuern.

Kurzeinführung DIN 18041 Revised


Dr Christian Nocke -Revised Version of the German acoustic standard DIN 18041:2015

Wissenschaftliche Diskussion, Stellungnahmen


Literatur-Empfehlungen

Akustik im Schulbau

Die neue DIN 18041 - Hörsamkeit in Räumen in: Lärmbekämpfung

Weblinks

Die neue DIN 18041 - Hörsamkeit in Räumen, S. 50-55
[[https://akustikbuero-ol.de/images/akustikbuero-ol/pdf/Laermbekaempfung_02_2016_S.50-55.pdf | https://akustikbuero-ol.de/images/akustikbuero-ol/pdf/Laermbekaempfung_02_2016_S.50-55.pdf
]]
Akustik im Schulbau
[[https://www.montag-stiftungen.de/akustik-schulbau | https://www.montag-stiftungen.de/akustik-schulbau
]]

Quellen und Referenzen

-        Christian Nocke (2016): Die neue DIN 18041 - Hörsamkeit in Räumen, in: Lärmbekämpfung, Bd. 11, März 2016, Nr. 2,  S. 50-55
Springer VDI-Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf
-        Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Akustik im Schulbau, S. 4-21
Bonn, Berlin 2024
1.          Auflage